Wie wir unsere Kirchensteuer in etwas Sinnvolleres umgewandelt haben. **[Mit Update 2021 am Ende]
#zurnachahmungempfohlen #planetplanlos #familiemitplan
1. Vorüberlegung:
CO2 sparen ist und bleibt das oberste Ziel. Der durchschnittliche Deutsche produziert und emittiert über 12 t CO2/Jahr. Etwa eine Tonne pro Monat – und diese Tonne darf zum Erreichen der Klimaziele eigentlich nur der Jahresverbrauch sein. Reduktion bleibt also oberstes Ziel und wichtigste Aufgabe. An der bleiben wir auch dran. Täglich.
2. Zwischenüberlegung:
Die Kirchensteuer wird aus dem Steueraufkommen individuell berechnet. Und man kann die Zahlung selbst von der Steuer abziehen. Man zahlt monatlich oder jährlich, kann die Summe absetzen, und „man tut Gutes damit“. *
3. Plan:
CO2 kompensieren. Durch klimaschützende Maßnahmen. Das, was unvermeidbar bleibt, wird kompensiert. Oder jedenfalls das, was sich noch unvermeidbar anfühlt – es sollte weniger werden.
4. Fakten sammeln:
Der CO2-Rechner des Umweltbundeamts erlaubt es Personen und Familien, den eigenen CO2-Fußabdruck recht genau zu ermitteln:
http://www.uba.co2-rechner.de/de_DE.
Meine Familie (ohne die Haustiere, für die es keinen Rechner gibt) produziert und emittiert danach aktuell etwa 16,4 t CO2/Jahr. Wir Erwachsenen dabei etwa die Hälfte des deutschen Durchschnitts, die jugendliche Tochter etwa ein Viertel (die Kfz haben wir den Fahrern zugerechnet). Das finden wir schon mal nicht ganz schlecht – aber ausgeruht wird darauf nicht.
Wie gesagt: 1 t pro Jahr und Person ist das Ziel.
5. Kompensieren: **[s. Update 2021 am Ende]
Wir kompensieren ab sofort 17 t CO2/Jahr über Atmosfair. Der Testsieger arbeitet ausschließlich nach CDM Gold Standard. Für 33 Euro im Monat kompensieren wir etwas mehr als 1.400 kg CO2 pro Monat. Im Abonnement. Per Abbuchung. Ab 200 Euro/Jahr mit Spendenquittung.
6. Gegenfinanzierung:
Wir zahlen keine Kirchensteuer mehr. Und auch kein Kirchgeld. Alle Kirchensteuerpflichtigen sind ausgetreten. Endlich.
Das Kirchgeld der geringerverdienenden Erwachsenen bei uns betrug 540 Euro im Jahr. Die Kirchensteuer des hauptverdienenden Erwachsenen wäre gar ein Mehrfaches davon gewesen, wäre er nicht schon vor Jahren ausgetreten. Bei 400 Euro Klimakompensation (für alle 3 Personen) machen wir sogar noch einen ‘guten Schnitt’ – gespartes Geld, dass wir anders sinnvoll verwenden können und werden, z. B. dafür, noch klimaschonender zu leben.
Nebenbei: die Zahlungen an Atmosfair sind steuerlich voll absetzbar. Wie die Kirchensteuer auch..
7. Ergebnis:
Win – win.
Außer für die Klerikalen. Aber deren kirchensteuerfinanzierte Arbeit finden wir erheblich weniger wichtig, dringend und nützlich als die Klimakompensation.
* Hinweis: die seelsorgerische und humanversorgende Arbeit der christlichen Kirchen wird nur zu einem allerwinzigsten Teil aus Kirchensteuergeldern bezahlt. Da sind wir letztlich nicht rangegangen, das klappt weiterhin ohne uns, wie bisher. Und Bischöfe und Religionslehrer werden eh aus den allgemeinen Steuersäckeln bezahlt.
Wobei wir deren Klima sogar mit verbessern …
** Update:
2021 ist nach mir (2009) und der besten Ehefrau von allen (2017) nun auch die jugendliche Tochter als drittes Haushaltsmitglied aus der Kirche ausgetreten, bevor sie wegen eigener Einkünften kirchensteuerpflichtig wird.
Wir kompensieren seit 2021 über den Verein 3fuersklima.de: dieser streut über verschiedene Kompensationsanbieter (auch Atmosfair ist darunter), und ist damit breiter aufgestellt.
Unser Beitrag beläuft sich weiterhin auf 33 €/Monat, obwohl wir inzwischen unsere Emissionen gegenüber 2017 sogar weiter senken konnten. Der Betrag wird sofort angepasst werden, wenn sich (wider Erwarten) eine Steigerung der Emissionen des Haushalts ergeben sollte, z.B. durch die weitere Lebensgestaltung der Tochter.